Vermögenswirksame Leistungen können für Arbeitnehmer lukrativ sein. Bis zu einigen Tausend Euro winken nach der Spardauer von sieben Jahren. Neben Bausparverträgen und Banksparplänen steht auch Fondssparen zur Verfügung. Wie das Angebot von Banken und Dienstleistern diesbezüglich aussieht, hat die Verbraucherzentrale untersucht.
Bei vermögenswirksamen Leistungen für Arbeitnehmer beteiligt sich in vielen Fällen der Arbeitgeber an Sparraten. Wer die Einkommensgrenzen einhält, kann sich bei Fondssparplänen noch über 20 Prozent zusätzliche Arbeitnehmer-Sparzulage freuen. Offenbar ist das Angebot in puncto Fondssparen aber für vermögenswirksame Leistungen nicht allzu toll, wie ein Check der Verbraucherzentrale NRW unter 12 Anbietern ergeben hat.
Gefördertes Arbeitnehmer-Fondssparen im Test
Demnach muss sich erst einmal eine Bank finden, die Fondsanteile kauft und sie in einem speziellen Fondsdepot für vermögenswirksame Leistungen verwaltet. Bei Groß- und Direktbanken ist das geförderte Arbeitnehmer-Fondssparen demzufolge nicht der Renner. Bei den Anbietern Deutsche Bank, Postbank, ING und Consorsbank gibt es kein solches Angebot. Comdirect und Targobank arbeiten mit Dienstleistern wie ebase oder Union Investment zusammen.
Die Commerzbank hingegen hatte ein eigenes spezielles Fondsangebot – als einzige der untersuchten Großbanken. Die Commerzbank ist zugleich die einzige Bank, bei der es eine kostenlose Depotverwaltung im Direkt-Depot gab. Alle anderen Anbieter verlangten zwischen 9 und 12,50 Euro pro Jahr. Den Verbraucherschützern zufolge liegt das ungefähr im Bereich der Kosten für ein herkömmliches Fondsdepot.
Bei den regionalen Geldinstituten fanden sich mehrere Anbieter von Depots für vermögenswirksame Leistungen. Die Sparkassen lassen entsprechende Fonds von Deka verwalten. Die Genossenschaften nutzen dafür die Union Investment. Die Verwaltung von Fondssparen für vermögenswirksamen Leistungen übernehmen auch ebase und die FIL Fondsbank.
Genauer unter die Lupe nahmen die Verbraucherschützer neben Depotkosten auch die Ausgabeaufschläge. Die können schnell fünf Prozent der Sparrate auffressen, wie es heißt. Nachlässe gab es – zumindest zum Teil – bei der Commerzbank und bei ebase (Finvesto). Die niedrigsten Gesamtkosten im Check konnte entsprechend die Commerzbank (54 Euro) bieten, die höchsten Nebenkosten rief laut den Verbraucherschützern die Deka auf (195 Euro).
Verbraucherschützer raten beim Fondssparen zu ETFs
Wer auf Ausgabeaufschläge komplett verzichten und Fondsgebühren sparen will, sollte auf börsengehandelte Indexfonds (ETFs) setzen, rät die Verbraucherzentrale NRW. Allerdings boten nur zwei der untersuchten Institute Fondssparen mit ETFs an, wenn es um vermögenswirksame Leistungen geht. Dabei stach die Commerzbank im Check mit vergleichsweise hohen Kosten hervor. Als besonders günstig präsentierte sich dagegen die ebase-Marke Finvesto.
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